
Oratorium von Michael Tippett
Mit der Vorstellung des Oratoriums "A Child of Our Time" gelang ein außergewöhnliches Konzertereignis. Unterstützt wurde clazz vom polnischen Partnerchor Animato (Katowice) sowie dem begleitenden Joseph-Joachim-Sinfonieorchester, alles unter der Leitung von Thomas Posth. Als Solisten konnten Sylvia Bleimund (Sopran), Okka von der Damerau (Alt), Wilhelm Adam (Tenor) und Albrecht Pöhl (Bass) gewonnen werden.
Das Oratorium verarbeitet musikalisch die Ereignisse um den 09. November 1938, die sich im Aufführungsjahr 2008 zum 70. Mal gejährt hatten und dadurch clazz einen geeigneten Rahmen für die Wiederaufführung boten. Das Stück verdeutlicht mit einer aufwühlenden, berührenden Musik die Notlage vieler Menschen und Völker in einer sich verdunkelnden Welt. Andeutungsweise wird die Geschichte des aus Hannover stammenden Juden Herschel Grynszpan erzählt, der versucht seine Familie vor der Deportation zu retten und schließlich zu einer verzweifelten Tat getrieben wird.
Nach der Aufführung in der St.-Martini-Kirche in Brelingen/Wedemark war der Höhepunkt die Aufführung in der Markuskirche Hannover im Rahmen der Herbsttage der Jüdischen Musik 2008. Gefördert wurde das Projekt von der Region Hannover, dem Land Niedersachsen, der Stadtteilkulturarbeit der Landeshauptstadt Hannover sowie der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und der HannoverStiftung der Sparkasse Hannover.

Workshop mit "The Idea of North"
Hochkarätige Anleitung erfuhr clazz unter der Leitung von Thomas Posth in den Händen des australischen a cappella-Ensembles The Idea of North (TION). TION zählt schon lange zum Besten, was Australien an innovativem Vokaljazz zu bieten hat. Das Ensemble war zur 9. Internationalen A-cappella-Woche Hannover geladen und im Rahmen eines dreistündigen Workshops durften wir mit Sally Cameron (Sopran), Naomi Crelin (Alt), Nick Begbie (Tenor) und Andrew Piper (Bass) an Chorklang, Harmonik und Bühnenpräsenz arbeiten.
Es wurde auch an Stücken des damals aktuellen Programms "Querbeet" gearbeitet.Soeben Gelerntes konnte angewendet werden und Naomi gestand den jungen Sängerinnen und Sängern zu, mit ihrer Darbietung an den Emotionen der Profis zu rühren.
Zuletzt darf sich clazz einbilden, doch ein wenig Eindruck bei TION hinterlassen zu haben: Naomi wünschte, es möge in Australien auch einen solchen Chor geben! Den krönenden Abschluss des Kennenlernens bildete der Auftritt von clazz als Vorgruppe beim abendlichen TION -Konzert vor einem Publikum von rund vierhundert Menschen.

Erneute Rückkehr in das Bergdorf
Und auch 2008 ging es, zum dritten Mal in Folge, mit einem Teil des Chores zurück in den Spätsommer nach Bardou. Außendusche und Außentoiletten, die Rufe der Pfauen und Gänse am Tag, das Schnauben der Mufflons in der Nacht und das Stöhnen eines Choris, wenn einer im Dunkeln auf den Wegen stolpert. Der intensiven Woche voller Proben und Freizeit folgte als Höhepunkt wieder ein Konzert in der Kirche in Magalas.

Alle Jahre wieder
Auch 2008 wurde wieder an der "Mittsommernacht der Chöre" teilgenommen, die in diesem Jahr aus terminlichen Gründen gar nicht an der Mittsommernacht stattgefunden hatte. Dies tat der Party keinen Abbruch, wieder gaben sich zahlreiche hannöversche Chöre die Stimmgabel in die Hand und veranstalteten abermals einen langen, abwechslungsreichen und vielfach beklatschten Konzertabend.

Aktiv im Stadtteil
Die Erlöserkirche war lange Zeit die Homebase und der gewohnte Probenraum für den Chor. 2008 gab es die Möglichkeit für ein Benefizkonzert, bei dem die Erlöse der Arbeit im Stadtteil zugute kommen würden. Gerne hat sich der Chor, zusammem mit Takt16 und Chor und Instrumentalisten der Humboltschule.