Spannende Erfahrung mit viel Regen
Nach dem Sieg beim Niedersächsischen Chorwettbewerb im Vorjahr fuhren wir zum ersten Mal zu einem Deutschen Chorwettbewerb. Das war aufregend und lehrreich. Aus heutiger Sicht schwer vorstellbar: in unser Kategorie waren nicht nur Pop- und Jazzchöre, sondern auch Vokalensembles mit z.B. 8 Personen. Das lässt sich eigentlich nur schwer vergleichen. In unserer Kategorie gewonnen hat dennoch ein Chor, der Groovechor aus Hamburg unter der Leitung von Martin Carbow.
Das Wetter ließ leider etwas zu wünschen übrig, meist hat es geregnet und wir waren in den roten Bussen der Kieler Verkehrsgemeinschaft unterwegs. Dafür entschädigte das Rahmenprogramm, u.a. mit einem Konzert von Vocal Line. Es hat auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht und tatsächlich konnten wir in vier Jahren erneut zum Deutschen Chorwettbewerb aufbrechen.
Überraschender erster Platz
Im Oktober 2005 fand in Wolfenbüttel der 7. niedersächsische Chorwettbewerb statt. Clazz startete in der Kategorie "Jazz vocal - a cappella et cetera" und konnte einen 1. Preis ersingen. Diese Plazierung beinhaltete die Weiterleitung zum deutschen Chorwettbewerb nach Kiel im Mai 2006. Das Wettbewerbsprogramm umfasste die "How deep is your love" (Bee Gees, Pflichtstück), "A cappella in Acapulco" (Real Group), "All the things you are" und "Take on me" (A-Ha).
Große Fragen, große Vokalwerke
Clazz befasst sich mit der Frage, auf welchen Wegen man sich mit dem Leiden der Welt auseinandersetzen kann. Wie stellt man sich den Problemen und Nöten, die einem begegnen? Wir haben uns, auch ganz persönlich, mit dieser Frage auseinandergesetzt und sagen dazu Motetten von Mauersberger, Rachmaninov, Mendelssohn, Kodaly, Werfel u.a., die inhaltlich auf das Thema eingehen. Zusätzlich werden thematische Texte von bekannten Persönlichkeiten und auch eigene Gedanken von Mitgliedern des Chores gelesen bzw. vorgestellt. Als Gast bei beiden Konzerten: das Duo da'Ü mit Klezmermusik.
Rythm & Jazz
clazz wendet sich wieder der Liebe zu, diesmal mit zeitgenössischen Liedern aus dem Pop- und Jazz-Bereich. Es geht dabei nur indirekt um das berühmte Liebespaar von Shakespeare, vielmehr bildet die Liebesgeschichte in Form von kurzen szenischen Darstellungen den thematischen Zusammenhang für unterschiedlichste Musikstücke. Dabei wird es melancholisch mit "And so it goes", schnulzig mit "How deep is your love" und ironisch mit "50 Ways to leave your lover".
Märchenhafte Kollaboration zum 10. Jubiläum
Zum 10. Jubiläum wurde ordentlich aufgetischt! Das Konzert war gleichzeitig die Abschlussarbeit von Sandra Kijok, einer Kostümdesign-Studentin der FH Hannover, die die Verkleidung der drei Schauspieler entworfen und geschneidert hat. Unter der Regie des Münchner Regisseurs und Schauspielers Werner Eggenhofer wurde dann die Erzählung "Der Geburtstag der Infantin" von Oskar Wilde inszenatorisch dargestellt und vom Chor musikalisch begleitet. "Short People", "Sir Duke", das Freundschaftslied aus dem Dschungelbuch sowie der "Spruch um ihn wieder loszuwerden" aber auch Anklänge an Franz Schrekers Orchesterwerk zur Erzählung gab es zudem in ungewohnter Kulisse: Im Foyer der IG BCE am Königsworther Platz. Der Chor wurde von der Kostümdesignerin dabei typengerecht als Büro- und Servicepersonal verkleidet. Als Chorleiter Thomas Posth im Blaumann das Klavier ins Foyer rollte und von einem als Pförtner verkleideten Sänger angegangen wurde, hielten einige im Publikum den Aufruhr für echt.
Im Eingangsbereich konnten die Zuschauer in der Pause auf Stellwänden Fotos und Plakate der bisherigen Chorgeschichte bewundern. Vom Konzert gab es eine DVD, die mittlerweile vollständig vergriffen ist. Die komplette Aufnahme gibt es mittlerweile aber auf YouTube ! In der Galerie sind weitere Eindrücke des Konzertes eingefangen.