Der Chor war unterwegs!

clazz war und ist nicht nur in Hannover aktiv. Über die Jahre sind wir ganz schön rumgekommen!

Wenn wir auch überwiegend innerhalb Deutschlands unterwegs waren, so gab es doch auch Highlights im nahen europäischen Ausland. Hier sind alle Chorfahrten von clazz aufgelistet. Nicht mit aufgeführt sind die zahlreichen Probenwochenenden, für die wir üblicherweise für ein Wochenende (inkl. Freitag) in der näheren Umgebung Hannovers übernachtet haben.

Die Idee

Alles fing an mit einer Idee des damaligen Chorleiters Thomas Posth, der eigentlich als Plan eine Segeltour auf dem IJselmeer vorgeschlagen hatte. Das war dann doch schwierig zu realisieren und das Ziel wurde etwas näher und weniger aufwändig realisiert. Damit begann dann aber die Tradition, dass clazz einmal im Jahr zusammen verreisen möchte. Das haben wir irgendwann nicht mehr jedes Mal geschafft, aber wir bleiben weiterhin dran.

2002: Thüringen

Im Jahre 2002 fand also anstatt einer Segeltour die legendäre erste Chorfahrt des Chores statt, der damals übrigens noch "Jugendchor Hannover" hieß.
Gereist wurde standesgemäß in den Kleinbussen "Erwin", "Knut" und "Paul", die mit handgeschriebenen Namensschildern versehen bereits von weitem zu erkennen waren.

Neben einigen neuen Chorpärchen war auch musikalisch einiges an Action geboten, allerdings nicht immer geplant:
Das Konzert in Weimar war irrtümlich überhaupt nicht beworben worden, also musste der Chor die Regenschirme schultern und singenderweise in der Stadt für Zuschauer sorgen.
Das Konzert fand dann im eher familiären Rahmen statt... bleibt aber bis heute unvergessen!

In Thüringen wird geflirtet, gewandert... ja, und auch gesungen. Eigentlich ständig.
Zum Beispiel in der Gertrudiskirche in Saalfeld, wo dank der kräftig gerührten Werbetrommel durch die Eltern einer Chorsängerin wesentlich mehr Zuhörer sind als in Weimar.
Aber auch abseits der Bühne kann man es doch nicht lassen: In Schluchten und Höhlen wird ausführlich die Akustik getestet. 
Vermutlich macht das jeder Chor auf der Welt irgendwie so.

2003: Tübingen

Die zweite Chorfahrt ging ins schöne Tübingen und Umgebung, der Heimat des Chorleiters Thomas Posth! Über Pfingsten 2003 wurde der Chor diesmal in 4 Bullis verpackt und in den wilden Süden gefahren.

Sonne und Biergarten neben der Jugendherberge machten das schwäbisch eher knauserig ausgegebene Essen mehr als wett. Und als dann Tim und Tobi ihre Autokennzeichen-Pendants TÜ-M und TÜ-BY entdeckten, war Tübingen endgültig für immer im Herzen des Chors gelandet.

Es wurde mal wieder viel gesungen (oft sogar auf Bühnen), gegrillt, geschwommen, gerudert und besichtigt. "Follow the sun" hieß das Programm, das kurze Zeit später auch in Hannover aufgeführt wurde. Passender ging es wirklich nicht.

2004: Emsland

Die dritte Chorfahrt führte uns ins Emsland: praktisch, weil mehrere Mitglieder von dort kamen und vor Ort etwas organisieren (lassen) konnten. Auftritte gab es u.a. in der für den Ort Bawinkel beeindruckenden Pfarrkirche St. Alexander sowie im Gasthaus Müter.

Oh ja, das Emsland hat auch touristische Highlights, die wir bestaunen konnten: eine Besichtigung der Meyer-Werft in Papenburg, eine originale Tee-Zeremonie sowie ein Ausflug in die benachbarten Niederlande in die Festung Bourtange.

2005: Schleswig-Holstein

2005 gingen wir wieder auf große Reise, dieses Mal in den hohen Norden nach Schleswig Holstein. Inzwischen schon zur Tradition geworden waren unsere Bullis, die uns auch spontan mal Kulisse boten für einen Mini-Autobahn-Stau-Auftritt. Angekommen in der Hansestadt Lübeck war die Jugendherberge für das verlängerte Pfingstwochenende unser Zuhause. Eine Stadtführung brachte uns die Lübecker Geschichte und die schöne Altstadt samt den berühmten Ganghäusern näher.

Damals schon hatten wir Spaß daran, auf dem Wasser zu singen, in dem Fall bei einer Bootsfahrt auf dem Plöner See. Und natürlich auch bei Konzerten mit unserem Programm "Romeo & Julia | Rhythm & Jazz" für die norddeutschen Fans in Neumünster und Norderstedt! Die extra für die Chorfahrt bedruckten bunten T(our)-Shirts wurden praktischerweise auch direkt als Konzertkleidung genutzt.

2006: Kiel (Deutscher Chorwettbewerb)

Nach dem überraschenden ersten Platz beim Niedersächsischen Chorwettbewerb nahm clazz zum ersten Mal beim Deutschen Chorwettbewerb teil, der in Kiel stattgefunden hat. Es hat geregnet, echt viel, und wir sind auch viel Bus gefahren. Einmal ohne Bullis unterwegs, schon wird es kompliziert! Dafür gab es ein spannendes Rahmenprogramm u.a. mit Vocal Line.

2006: Bardou

Über Bardou kann man sehr viel erzählen. Ein idyllisches, fast vollständig verlassenes Bergdorf in Südfrankreich, das von einem deutschen Aussteiger und seiner amerikanischen Frau gekauft wird. Mitten in Kastanienhainen baut dieser eine erfolgreiche Schafzucht auf, kämpft mit dem französischen Staat um Stromanschluss und Infrastruktur und schafft sich nebenbei sein eigenes Kulturprogramm. Regelmäßig sind Künstler zu Gast und musizieren zum Hintergrund einzelner Pfauenschreie und Gänsegeschnatter im Dorfzentrum. Thomas Posth war oft mit Kammerorchester-Studenten dort und fand dies auch einen geeigneten Ort für eine clazz-Freizeit. Aufgrund der recht spartanischen Unterbringung und aufwändigen Anfahrt ist nur ein Teil des Chores mitgekommen, unterstützt von einem schottischen Geschwisterpaar mit Familienanhang als Köchinnen. Wir haben viel geprobt, waren Wandern und Baden in Quellen und Flussläufen, haben Felsbrocken in Stauseen geworfen (Komplexität 0, Fun-Factor 100), sind fast in ein Berggewitter geraten und hatten als krönenden Abschluss ein Kammerkonzert in einer romanischen Kirche. Klar, dass wir das wiederholen mussten.

2007: Leipzig

Wieder konnte clazz Kontakte nutzen: eine Damals-ehemalige-und-später-dann-wieder-Sängerin war mit ihrer Familie in Leipzig und konnte uns vor Ort etwas unterstützen. Neben Konzerten mit dem "Rucksack"-Programm (mehr darüber unter "Projekte") waren wir am Völkerschlacht-Denkmal, konnten in der Fußgängerzone das Publikum des Wave-Gothik-Treffens bestaunen (leider wenig Schnittmenge zu unserem Volkslied-Programm) und waren in Ferropolis. Nicht zu vergessen der Besuch in Schloss Rochlitz, bei dem wir auch in die Feinheiten der sächsischen Aussprache eingeführt wurden.

2007: Rückkehr nach Bardou

Es war eine Reise, die man wiederholen musste, also ging es 2007 wieder nach Bardou. Abermals war die Anreise im Nachtzug über Straßburg, und auch dieses Mal war es für den Teil von clazz, der dabei war, eine schöne Zeit. Pizzabacken im antiken Ofen des Dorfes, nachts Mufflons auf dem nur von der Taschenlampe beleuchteten Pfad zum Plumpsklo, ein lang andauernder Regen und zum Abschluss wieder ein Konzert in der romanischen Kirche von Magalas.

2008: Norderney

Zuerst waren wir ja skeptisch, als wir auf der Fähre bemerkt haben, dass Pfingsten auf Norderney immer das White Sands-Festival stattfindet, und das ist nicht klein. Wie in Leipzig ist das auch nicht ganz die gleiche Schnittmenge wie unser Konzertprogramm (Piratenlieder). Aber die Insel bietet Platz genug für alle. Wir hatten traumhaftes Wetter und konnten wieder an allen möglichen und unmöglichen Orten singen, wie Chöre das so machen: am Strand, auf der Wanderung, in der Kneipe, in der Jugendherberge. Richtige Konzerte gab es auch noch in der Inselkirche sowie ein Auftritt in der Orchestermuschel des Kurparks in der sengenden Pfingstsonne. Eine rundum schöne und durch die Anreise mit der Bahn auch fast Klima-neutrale Chorfahrt. 

2008: Nochmal Bardou

Zum dritten Mal in Folge fuhr eine Abordnung von clazz in das französische Bergdorf, um eine Woche stimmlich und auch anders zu sich zu finden. Wanderungen zwischen den Kastanienhainen, Baden in Wasserfällen, Spiele und Gespräche unter sternenklarem Himmel und zum Abschluss das Konzert in Magalas.

2009: Schwerin

Im Rahmen der Bundesgartenschau 2009 in Schwerin führte die Reise nach Mecklenburg-Vorpommern. Mit unserem Programm "Queerbeet" waren wir in Schwerin und Parchim zu sehen und zu hören. Daneben ausführliches Freizeitprogramm: Stadtbesichtigung Parchim und Schwerin, Besuch der Bundesgartenschau, Draisinenfahrt und Paddeltour. The days are packed!

2010: Dortmund (Deutscher Chorwettbewerb)

Zum zweiten Mal nach 2006 sind wir bei einem Deutschen Chorwettbewerb dabei gewesen, dieses Mal in Dortmund. Das Wetter war besser als in Kiel, wir waren auch wieder Bulli-mobil, hatten aber nur eine kurze Vorbereitung. Gerockt haben wir trotzdem! Im Vergleich zu Kiel gab es diesmal eine eigene Gruppe für A Cappella-Ensembles unserer Stilrichtung, so dass "richtige" Chöre unter sich bleiben konnten. Im Rahmenprogramm konnten dann Chöre und Ensembles noch einmal zeigen, was sie konnten. Es hielten sich nicht alle (eigentlich niemand) an die Zeitvorgabe, so dass wir lang nach Mitternacht dann vor einem inzwischen überschaubaren Publikum standen. EGAL: Mit "Rock this party" und vollem Körper- und Textileinsatz rissen wir dann noch einmal amtlich mit den Zuschauern das Haus ab! Bis heute unvergesslich und der Lieblings-clazz-Moment von vielen von uns...

2010: Polen

Nachdem wir mit dem Krakauer Chor Animato zusammen das Oratorium "A Child of our Time" von Michael Tippett in Hannover aufgeführt hatten, stand nun der Gegenbesuch vor Ort an. Wir wurden sehr herzlich im Rathaus von Katowice empfangen. Vor Ort wurde u.a. ein Salzbergwerk besucht, in dem wir alles ablecken durften außer den kunstvollen Figuren in einer Kapelle. Außerdem haben wir zusammen die Gedenkstätte Auschwitz besuchen dürfen. Das Doppelkonzert mit Animato war für uns etwas ungewohnt, weil wir jeder einzeln mikrofoniert wurden, aber es wurde ein großer Spaß für alle. Legendär auch die Abschlußparty: Disco Disco Partisani!

2011: Würzburg

Auf Einladung des Jazzchors Würzburg, mit dem wir auch ein Doppelkonzert veranstaltet haben, ging es per Bulli und zum Teil per ICE an die schöne Renaissance-Stadt an der Würz, nein, es war doch der Main. Neben etwas Proben, Konzert und Nach-Konzert-Kneipieren gab es eine Wanderung durch die Weinberge, eine Stadtführung und weinselige Abende an der Mainbrücke.

2012: Wernigerode

Die Fahrt war schon länger geplant, wurde dann aber aufgrund der Entwicklungen eine Art Chorseminar. Nachdem uns Thomas Posth seinen nahenden Abschied angekündigt hatte, haben wir mit tatkräftiger Unterstützung aus den eigenen Reihen die Fahrt zu einer Art Selbstfindungsrunde entwickelt. Was wollen wir vom Chor, was will der Chor von uns... davon konnten wir noch lange zehren und den Übergang zu Martin Jordan gestalten. 

2013: Bremen

Über Pfingsten 2013 fuhren wir mit unserem neuen Chorleiter Martin Jordan auf die erste gemeinsame Chorfahrt - für ihn als Heimspiel - nach Bremen. Mit dem Niedersachsenlied "Alles geht" (Lied zur Sommerkampagne von Musikland Niedersachsen) unterstützten wir die länderübergreifenden Beziehungen.

Aufgrund der großen Anzahl an clazz-Nachwuchs und benötigtem Zubehör hatten die Bullis langsam ausgedient. So wurde mit Familienautos und der Bahn angereist. Das Backpacker-Hostel bot Platz für alle. Neben einer Stadtführung durch das bremische Rathaus und einer Aufführung mit den Bremer Stadtmusikaten am Domhof haben auch wir musiziert: In der Friedenskirche gaben wir unser Program "True Colors" zum Besten.

2014: Berlin

Wir konnten am Pop- und Jazzchor-Festival "total choral" teilnehmen und waren für ein langes Wochenende in Berlin. Höhepunkt war das eigene Konzert im Café-Theater Schalotte, übernachtet haben wir in Moabit. Aufgeputscht vom Konzert hat eine kleine Gruppe die Nacht zum Sonntag in der Hotel-Lobby durchgemacht, was die Aufmerksamkeit bei der Opernführung am nächsten Vormittag doch beeinträchtigt hat. Kaum zwei Monate später waren wir wieder in Berlin, diesmal als Tagestour: wir waren zu Besuch im Bundesrat und konnten den "Tag der Niedersachsen" musikalisch begleiten.

2015: Spiekeroog

Nach Wernigerode wieder eine Tour ohne das Ziel einer echten Konzertreise. Tatsächlich war von Anfang an Proben und Urlauben zu gleichen Teilen geplant, weswegen wir auch unsere Familien und Kinder eingepackt haben und die Insel bevölkert haben. Wenn man dann zusammen Eis essen geht, bricht aufgrund der Massen leichte Panik bei den Insulanern aus. Eine runde Tour, und wir hatten noch lange im Ohr und in den Schuhen Sand von Spiekeroog...

2017: Plön

Oh wie schön wars in Plön! Wieder ein Probenwochenende ohne Konzert, aber mit 15 Kindern. Neben viel Singen gab es Geocaching und Kanufahren in strömendem Regen, dafür mit einem ad hoc-Vöglein-Konzert mitten in der Natur.

 

2018: DCW Freiburg

Zum dritten Mal auf einen Deutschen Chorwettbewerb, dieses Mal nach Freiburg. Die Anreise klimaneutral mit der Bahn (und auf dem Rückweg leider mit dem erwartbaren Kuddelmuddel-Verspätungs-Gedöns), die Unterkunft ökologisch im inklusiven Hotel im Vauban, die Konzerte alle erreichbar mit öffentlichen Verkehrsmitteln, eine Stadt gut zu erlaufen mit bestem Wetter - wäre die Platzierung noch etwas besser gewesen, es wäre perfekt gewesen. So war es aber auf jeden Fall nahe dran. Dazu ein Rahmenprogramm und eine Konkurrenz mit tollen Chören, vielen Konzerten und einer denkwürdigen Party aller Teilnehmer aus unserer Kategorie. Von uns aus können wir das mal wieder machen!

 

Dieser Artikel ist Teil einer Reihe von Artikeln über das 25. Jubiläum von clazz. Eine Übersicht über alle bisher erschienenen Artikel ist hier.

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Wir proben montags
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im Gemeindesaal der Apostelkirche
Hannover-List, Gretchenstr. 55

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